Ich sehe 2 Probleme mit dem Konzept «unbegrenzt Ferien»:

1) Die Mitarbeitenden beziehen tendenziell weniger Ferien.
Verschiedene Beispiele zeigen, dass Mitarbeitende in solchen Modellen eher weniger als mehr Ferien beziehen. Man orientiert sich sehr stark an seinen Kolleg:innen und will auf keinen Fall als faul dastehen oder den Anschein machen, das System auszunutzen. Dadurch drücken sich die Mitarbeitenden gegenseitig nach unten.

2) Unterschiedliche Ferienbezüge führen zu Disput.
Es braucht eine sehr reife Kultur, wenn jemand 20 Tage und jemand 33 Tage Ferien bezieht und dies nicht früher oder später zu Konflikten führt.

Offenbar scheint das Modell bei On zu funktionieren, aber grundsätzlich bin ich eben kritisch – so wie ich auch in der heutigen NZZ am Sonntag zitiert werde:

Unsere (Arbeits-)Welt beschleunigt sich laufend und wir alle benötigen genügend Erholungszeit. In der Konsequenz sollten Arbeitgeber aber entweder generell die Anzahl Ferientage erhöhen oder die Wochenarbeitszeit reduzieren.