Vor Kurzem habe ich am Men’s Health Camp in Andalusien teilgenommen. Lange hatte ich mit mir selbst gerungen, doch nun möchte ich am liebsten gleich wieder hin.

Wie alles begann…

Wer mich schon etwas länger kennt, weiss dass ich nie wirklich sportlich war. Ich brachte bei der Aushebung bereits 85kg auf die Waage und über die Jahre wurden es dann immer mehr. Ich spielte zwar wöchentlich Squash und ging auch regelmässig wandern, aber wirklich fit war ich definitiv nicht. Bei 106kg war ich an einem Punkt angelangt, wo etwas geschehen musste. Der erste Schritt war eine simple Ernährungsumstellung, später wechselte ich dann auf die Low-Carb Ernährung, welche ich auch heute noch verfolge.

Mit weniger Gewicht folgte auch die Freude an der körperlichen Betätigung wieder. Irgendwann meldeten Renate und ich uns für ein Bootcamp in Zug an. Dieses fand leider mangels genügend Anmeldungen nicht statt. Wir nutzten aber die Motivation und machten fortan (fast) jeden Morgen nach dem Aufstehen ein Bodyweight-Workout. Mit der Zeit kamen Kettlebells, Hanteln etc. dazu und das Heimstudio wuchs und die Workouts wurden länger und intensiver. Letztes Jahr begann ich dann zusätzlich noch mit CrossFit – mein derzeitiges Highlight, da es die perfekte Kombination aus Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit ist und einfach Spass macht.

Ein Freund von mir geht seit mehreren Jahren ins Men’s Health Camp und hat mir immer wieder erzählt, wie toll diese Woche sei und dass mir dies auch gefallen würde. Irgendwie war ich aber nie bereit, dafür eine Ferienwoche zu opfern. Dieses Mal hat es mich dann aber doch so gereizt, dass ich mich angemeldet habe. Ehrlich gesagt hatte ich wenig Ahnung, auf was ich mich einlassen würde. Und so packte ich dann meine Sportkleider und flog nach Andalusien.

5 Einheiten pro Tag

Das Hotel Valentin in Novo Sancti Petri ist ein grosses Hotel, d.h. es hat auch noch andere Gäste im regulären Hotelbetrieb. Irgendwie ging ich davon aus, dass wir eine Location ganz für uns haben würden. Da es aber Nebensaison ist, kann das Camp einen ganzen Teil für sich in Beschlag nehmen.

Am Samstagabend wird uns das Programm für die Woche vorgestellt. Die Tage starten jeweils mit einem Strandlauf, dann gibt es Frühstück und zwei einstündige Trainingssessions. Nach dem Mittagessen und einer Pause folgen zwei weitere einstündige Trainingssessions am Nachmittag. Am Abend stehen verschiedene Vorträge auf dem Programm, z.B. zu neuen sportwissenschaftlichen Erkenntnissen oder rund um das Ausdauertraining. Der Begrüssungsapéro ist auch gleich die Gelegenheit, die anderen Teilnehmer kennenzulernen. Und ich bin überrascht: Altersmässig ist alles vertreten, der älteste Teilnehmer ist 72 Jahre alt. Aber auch fitnessmässig – es sind ziemliche Maschinen dabei, andere scheinen ausserhalb des Camps nicht wirklich Sport zu treiben.

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Die einzelnen Sessions bieten für jeden Geschmack etwas: Von Kraft- über Ausdauertraining über Boxen bis hin zu Yoga und Pilates. Spannend finde ich, dass neue Trainingsformen und neue Geräte ausprobiert werden können. So hat es mir zum Beispiel das TRX Suspension Training angetan. Besonders effektiv finde ich weiter das Mini-Bands Training, welches auch auf Reisen und in Hotelzimmern einfach umzusetzen ist. In Erinnerung werden mir aber vor allem die extrem schweisstreibenden Sessions «Puls 180» und «NXT LVL Workout» bleiben.

Das Camp ist sehr gut organisiert und ich möchte vor allem den Trainern ein grosses Lob aussprechen. Unter der Leitung des «Fitnessprofessors» Prof. Dr. Stephan Geisler geben sie eine Woche lang ihr Bestes, um uns zu Höchstleistung zu treiben. Alle sind top-motiviert und vor allem gut ausgebildet und Spezialisten in ihrem Bereich.

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Man merkt es meinen Worten an, ich bin wirklich begeistert von dieser Sportwoche und verstehe nur zu gut, weshalb es so viele Wiederholungstäter gibt, die schon seit Jahren ins Camp kommen. Es war toll, mal eine ganze Woche nur auf die Karte Sport zu setzen und die eigenen Grenzen auszuloten bzw. zu verschieben. Es war auch von Vorteil, dass ich alleine ins Camp fuhr, so musste ich auf niemanden Rücksicht nehmen und konnte mein eigenes Programm durchziehen.

Geht es noch besser?

So toll alles war, so habe ich doch zwei Verbesserungsvorschläge zuhanden der Organisatoren:

  • Das Angebot ist so vielfältig, dass schwierig ist, sich für Sessions zu entscheiden. So läuft man Gefahr, dass man ein bisschen kreuz und quer trainiert. Es wäre hilfreich, einen Muster-Trainingsplan für verschiedene Ziele zu erhalten. Beispiel: Wenn du Fett verbrennen willst, empfehlen wir dir die folgenden 8 Sessions in dieser Reihenfolge.
  • Ich war überrascht, dass das Thema Ernährung keine wirkliche Rolle gespielt hat. Ich hätte hier mehr Inhalte erwartet. Im Idealfall wäre dies dann auch nicht nur Theorie, sondern die Verpflegung wäre auch darauf ausgerichtet. Dass die Essen am regulären Hotelbuffet stattfand, verlangte einiges an Selbstdisziplin 😉 Von Vorteil bei so vielen Trainingseinheiten wären zudem Snacks und kleine Zwischenmahlzeiten.